DIE KLEINSTE ZELLE ~ EINE INSTALLATION

Die kleinste Zelle unserer Gesellschaft. Die Familie. Die kleinste Zelle. Die Gefangenschaft. Gewalt in seiner intimsten Form. Wo Liebe erwartet wird, entspinnt sich ein perfides Netz. Bilder harmloser Häuser: Orte des Unvorstellbaren. Worte eines Liebenden: der Text eines Täters.

Eine Installation aus gesprochenem Text ~ Objekt ~ Collage [2012–2022]
Sprecher: Wolfgang Krenz, Hessischer Rundfunk

[…] Die Stimme in Petra Maria Mühls Klanginstallation wirbt mit säuselnder Stimme, verspricht Glücksmomente. Im nächsten Moment wird daraus eine Drohung: wenn du nicht tust, wie ich es will – was ja gut für dich wäre – dann passiert was Schlimmes: Andeutungen, alles bleibt ein bisschen undeutlich – aber es läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken. Die Installation […] ist kombiniert mit einer fragilen Hauskonstruktion auf einem Tisch: Das Haus als Hort der Glückseligkeit, Familienleben, geschützter Raum, die kleinste Zelle friedlichen Zusammenlebens, die aber zu einem teuflischen Gefängnis werden kann. Die Familie, die Paarbeziehung werden als Ort des Horrors entlarvt, aus dem es kein Entrinnen gibt, wenn man von einem neurotischen Partner verfolgt und gefangen wird. […]

Petra Maria Mühls Installation konfrontiert uns mit  klaustrophobisch engem Raum wie mit Wortschwallen, die genau diese Enge und Gefangenheit verdeutlichen. Lässt man sich auf die Klang- und Bildwelt ein, gibt es kein Entrinnen.

Dr. Rosita Nenno