WEG|KREUZE
„Es ist der Gang der Ereignisse, der Fluss des Lebens selbst, der den Betrachtenden auf diesem Weg weitertreibt. Die Selbstreflexion ist das Ziel. Der Weg ist als Lebensweg zu verstehen: Neben der Statio gibt es die Ambulatio, und nur im Wechsel von Stillstand und Wegstrecke vermag sich eine heilsame Wirkung zu entfalten. Dies ist ein Prozess des Durchhaltens und der Weiterentwicklung. Das Kreuz steht für die zentrale Darstellung des Leidens. Innehalten, Kraftschöpfen, Weitergehen.“
„Des uralten, in zahlreichen, bei Weitem nicht nur christlichen Kulturen verbreiteten Symbols des Kreuzes nimmt sich Petra Maria Mühl an, die an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach studierte. Mit ihren „Wegkreuzen“ nimmt sie direkt Bezug auf den Titel der Ausstellung „Kreuz/Fahrt“. Schwarz und Rot sind die dominierenden Farben ihrer auf Schichten von transparentem Seidenpapier gemalten Kompositionen, in denen sich die Kreuzformen überlagern, mal schemenhaft, mal deutlicher hervortreten, zum Symbol einer Suche nach Halt werden, weit mehr als nur Zeichen der Leiden Christi.“
Lieselotte Sauer-Kaulbach, März 2020